31.3.05

Here blogs Bob ...

Was macht eigentlich... Bob Mould?

Nun - arbeitet an einer neuen Platte, wie man liest. Und bloggt (hier). Zwischen all den möglicherweise belanglosen Bemerkungen, beispielsweise zu Artikeln in der New York Times, zu "Kashi" und einigen anderen Dingen, die ich im Augenblick nicht mal buchstabieren kann, annonciert er hier seine Live Performances in Washington und berichtet über Treffen mit Freunden (vermutlich - oder zumindest Bekannten). Und ganz zwischendurch blitzen immer mal wieder nette Anekdoten auf. Wie diese:

"Am I showing my age yet? Does anyone remember what it was like to purchase a new album by one of your favorite bands? I used to wait impatiently through the first two tracks; knowing, more often than not, track 3 was the money song. The HIT. The single. The end of side 1 would typically be a cacophonous, layered affair; the listener gets up slowly to flip the record over, and side 2 would normally start with an elegiac piece, maybe something in 3/4 time."

Zugegeben: das ist nicht ganz die Liga wie der Artikel von Tim Mc Mahan aus dem Jahre 1998, nachdem Bob Mould bekanntgegeben hatte, dass er es vorzöge, in Zukunft lieber nicht mehr mit einer Rockband durch die Lande zu ziehen (hier).

Ebensolche Interviews hätten andere vielleicht auch mal geben sollen. Oder sind die noch keine 19 Jahre dabeigewesen?

PS.: Das mit dem Track Nummer 3 werde ich mal anhand meiner MP3-Playlists überprüfen. Vilelleicht hat er ja recht. Mit Modest Mouse und Smashing Pumpkins hat er ja auch recht gehabt, 1998.

30.3.05

Wedding Present vs. Limahl

da draussen sind noch andere...

Beeindruckt war ich über über die Abhandlung zum Thema "Gitarrenwand" und ihre Folgen.
Fasst wäre ich bei diesem semi-erfolgreichen Ereignis dabei gewesen, musste mich aber mit Teilzeitkollegen treffen, viel Füchschen Alt trinken und über Chefs mosern und wie furchtbar alles ist.

Trotz der Abwesenheit von Becks Gold und der Anwesenheit von viel Zigarettenqualm ein interessanter Abend:
Keiner kannte The Wedding Present oder hatte auch nur ansatzweise vom Meister der geschichteten Stromgitarre gehört. Statt dessen erinnerte sich ein Kollege daran, wie schön es früher mit Abba war und dass er noch gut das letzte (kann man da mehrfach hingehen?) Limahl - Konzert vor seinem geistigen Auge und Ohr habe.

Dann versuchten wir die Unterschiede zwischen den verschiedenen Variationen der House-Music (nicht Hausmusik) zu fixieren und ob man Aerosmith und Nirvana ungestraft in einen Topf werfen dürfe. Als jemand anmerkte, Eric Clapton sei ja auch immer noch RICHTIG gut, versuchte ich das Thema zu wechseln.

Auch wenn nicht jeder Abend ein CvB - Abend sein kann: Wenn die nächsten alten Helden kommen, wird alles andere gecancelt. So alt, dass das Sofa die bessere Alternative wäre, ist hier noch keiner (nicht mal der Alterspräsident dieses blogs).

25.3.05

what did your last hero die of?

the wedding present, köln, prime club, 24.03.05

was haben wir diese band geliebt. vor ungefähr 15 jahren, als wir uns das letzte mal hier gegenüber standen. damals hiess der laden noch luxor und wir hatten lustige frisuren mit mustern auf dem hinterkopf. nicht, dass wir später nicht mehr hier gewesen wären. aber dieser abend war wichtiger als viele, die folgen sollten. denn nach diesem abend haben wir uns unsere halbakustische ibanez artstar gekauft. nach diesem abend gehorchten die songs in unseren bands strikt dem leiseleiselautleiselautlautleiseleisesehrlautbiszuende schema. wegen dieses abends bekam der ausdruck "gitarrenwand" eine neue dimension, die freunde, bekannte und zufällige besucher zahlloser konzerte leidvoll erfahren mussten.

aber das war nur angemessen, in anbetracht dessen, was an jenem abend über eine horde jungs anfang zwanzig hereingebrochen war. und wer nicht dabei war, musste es mitgeteilt bekommen: jene ersten fünf songs nach denen alles was noch kam (und nicht weniger grandios war) fast schon egal war: silver shorts - suck - kennedy - blue eyes - crawl. vielleicht war es manchen nicht egal, dass herr gedge vor dem letzten song seine notorisches "valls ir uns nog nischt gesähin abt, wir spillen kain sugabin." verkündete. auf jeden fall rührte das folgende octopussy 200 unglaublich harte indierock-jungs fast zu tränen.

und so sind wir heute wieder da. direkt aus dem büro herbeigehetzt und nicht aus dem proberaum, okay. inzwischen nichtrauchende becks gold trinker. wegen der kleineren flaschen. von den frisuren ganz zu schweigen. aber trotzdem hier. hier und nicht auf dem inzwischen so vertrauten heimischen sofa. also wenigstens die meisten.

doch auch auf der bühne sind verluste zu beklagen. sind das nicht die gleichen leute, die letzten sommer noch als cinerama auf der bühne standen? naja. solange david gedges stimme über allem knödelt, sind das the wedding present. fertig. und dann soll es auch egal sein, dass das neueste werk ausser dieser stimme nichts unverkennbares mehr aufweist. wegen dieser platte sind wir ja schließlich nicht hier.

trotzdem nehmen wir es klaglos hin, dass der abend nicht mit brassneck, bewitched oder gar silver shorts anfängt, sondern mit dem uninspirierten geschwubber von "on ramp" und dem belanglosen "interstate 5" gleich hinterher. erst als sich 20 minuten später noch nichts von jenem zauber eingestellt hat, beginnen wir zu analysieren, wie es uns die zwischenzeit gelehrt hat: welche parameter haben sich verändert? welche sind relevant? welche zu vernachlässigen? liegt es daran, dass wir damals aus dem proberaum kamen, und heute aus dem büro? ist becks gold doch das falsche bier für so einen abend? fehlt das band shirt, von dem wir dachten, dass es sich über dem ansatz eines bierbauches einfach nicht mehr so gut macht? sollten wir nicht doch mal fix eine rauchen?

oder liegts am ende garnicht an uns? spielt der meister wirklich die falschen nummern? ohne jeden schwung schrubbt sich die band durch relativ gute songs, die im schatten derer, die an ihrer stelle stehen könnten, aber eher kläglich wirken. um schließlich selbst mit dem finger auf das problem zu zeigen: "i'm sorry, i wrote so many fantastic songs. i can't play them all."

oha. was nun? wer geht hin, und sagt ihm dass er einige fantastische songs, viele gute und ein paar total überflüssige geschrieben hat? und dass er mit diesem schnitt zwar immernoch ganz weit vorne liegt, er aber heute abend bitte doch lieber die 20 fantastischen songs spielen soll? dass er nicht irgendwelche songs von den hinteren bänken nach vorne zitieren muss, um uns - seinen schülern und jüngern - zu zeigen, dass es da doch ein paar zu wenig beachtete perlen gibt? dass er leuten jenseits der dreissig mit so einem quatsch nicht mehr kommen soll? dass auch bretterwände zimmern eine dienstleistung ist, und ein wedding present konzert kein gottesdienst sondern after-work-abendunterhaltung? keiner. wie auch? das verbietet der respekt vor einem, den uns john peel als meister des songwriting vorgestellt hat.

und so nimmt die ü30 party einen eher faden verlauf. daran ändert dann auch der vorübergehende wiederaufbau der bretterwand gegen ende der feierlichkeiten nichts mehr. wir gehen gegenüber noch ein paar mineralwasser trinken und diskutieren darüber, ob der verrat von bandshirts und zigaretten was mit dem gefühl zu tun hat, dass es alleine auf dem sofa doch am lustigsten ist. und als einer erzählt, dass sie im büro jetzt einen proberaum haben, wegen der kreativen pausen und so, muss ich zugeben, dass sich david gedge eigentlich doch noch ziemlich gut gehalten hat.

grund genug für eine kleine referenz: listen to great dynamo's version of the wedding present's brassneck

24.3.05

maßnahmen, die so verkehrt nicht sein können

teil 1: die sprengberechtigtenweiterbildung

es wird viel gemosert. meistens zurecht. grund genug, in der franticworld einen festen ort für dinge zu schaffen, die nun wirklich über jede kritik erhaben sein sollten.

was immer uns bei unseren streifzügen durch die ungeordnete mannigfaltigkeit der von menschenhand initiierten ereignisse an zweifelsfrei sinnvollen maßnahmen begegnet, gehört hier rein. als unverrückbares fundament sinnvollen handelns, als harter fels der rationalität in diesen wirren zeiten. bei gott. descartes wäre uns trotz des empirischen ansatzes dankbar gewesen.

von solch unbezweifelbar sinnvoller natur sind nun nicht viele dinge. aber kein schatten eines zweifels trübt meine überzeugung, dass uns das thw niedersachsen einen kieselsstein für unser fundament liefert: die sprengberechtigtenweiterbildung.

wem die notwendigkeit nicht gleich plausibel erscheinen mag, der möge sich die herrschaften sprengberechtigten einmal ansehen:



[sie sehen ohne zweifel cool und unerschrocken aus. aber sind sie auch gebildet?]

wir stellen sie auf die probe:

zwei pappkartons, die mit blauen müllsäcken ausgeschlagen sind. die kartons sind durch trennwände nochmals unterteilt. die frage lautet: um wieviel verringert sich das volumen der säcke bei einer unterteilung der kartons in zwei bzw. vier fächer?


[die herrschaften sehen ein wenig ratlos aus.]

sie beschließen, die kartons erstmal mit wasser aufzufüllen. der chef im neon-look faselt was von verdrängungsdruck. der herr im hintergrund zieht den telefonjoker. eine brauchbare antwort erhalten wir innerhalb der bedenkzeit nicht.

na schön. war ja auch relativ komplex und theoretisch. kommen wir zu einer praktischen übung: das öffnen einer tür ohne gewalt.


[sprengberechtiger p. macht sich siegessicher ans werk]

er wickelt ein stofftaschentuch um eine stange lakritz, erhitzt die konstruktion über einem bunsenbrenner, bis die lakritzstange weich und geschmeidig wird und schmiegt die breiige masse im tuch um das schloss. nun lässt sich die tür durch herunterdrücken der klinke unproblematisch öffnen. unser urteil: korrekt aber nicht sehr effektiv.

wir sind noch nicht völlig überzeugt. also stellen wir die sprengberechtigten vor eine weitere aufgabe: verlassen sie den raum, in dem sie sich befinden, auf dem schnellsten weg.



[die lösung, die uns die sprengberechtigten präsentieren, ist einmal mehr nicht befriedigend]

erst als wir auf den vorhandenen notausgang hinweisen, dämmert es einigen:


[der neon-chef ist der lösung einmal mehr mit am nächsten.]

doch unser urteil ist nun bereits gefällt. diese sprengberechtigten benötigen eine weiterbildung. schon zu ihrer eigenen sicherheit. enttäuscht verlassen einige sofort den ort des geschehens. andere diskutieren die ereignisse des tages in kleinen gruppen.


[freiwillig aufgräumt wird jedenfalls auch nicht]

so. ich denke, damit wäre der sinn von sprengberechtigtenweiterbildungen zweifelsfrei belegt. wer ähnlich solide begründbare maßnahmen entdeckt, möge diese als weiteren kieselstein zu unserem fundament zweifelsfrei sinnvoller handlungen hinzufügen.

danke.

Finnland über Ostern geschlossen

So macht man das, liebe katholische Kirche:

"Alko state liquor outlets close at 8 p.m. Thursday and re-open on Tuesday."
Zack. Brumm! Nix zu saufen in Finnland über Ostern.
Das heisst wohl: die übelsten Verkehrsstaus gibt's heute abend vor 20:00 bei Alko an der Kasse.

Quelle: http://www.yle.fi/news/left/id9179.html

23.3.05

renoviert

schöner bloggen

und wo es doch gerade frühling wird und wir ausserdem mit nasowas und forgetaboutit zwei neue mitbewohnerinnen haben, habe ich mir gdacht, ich nutze die gelegenheit und renvoviere ein bisschen.



ich hoffe, ihr findet es nicht übertrieben. aber ich bin mir sicher, wir machen es uns auch hier gemütlich.

15.3.05

umgezogen

hauptsache ein dach über dem schaden.

in rekordverdächtiger kürze von nur siebeneinhalb monaten ist es gelungen, unserem beknackten kleinen blog ein eigenes zuhause zu zimmern.



nun sind wir also unter www.franticworld.de für jeden lesbar. ich hoffe, wir bleiben von komischen nachbarn verschont und die müll- und abwasserkosten steigen hier nicht so arg wie anderswo. gibt ja schliesslich immer jede menge zu entsorgen.

also dann: blog frei zum vollmüllen....