24.6.04

Rudi adé

…abschied, juchee

„zu fünfzig prozent haben wir es geschafft, aber die halbe miete ist das noch nicht!“

dieses zitat werde ich wohl noch lange in mir tragen, um ein stück dieser glorreichen zeit in erinnerung zu behalten. und wie recht er behalten sollte, unser trainer-idol mit dem bemerkenswerten karma.

und hier kommt der grund des traurigen abschieds. 11 judasse, die unseren silberling mindestens 30 mal im stich gelassen haben. pfui spinne. nagelt die brut ans kreuz!



die em hatte so schön angefangen. die holländer haben wir in einem grossartigen ansturm des mutes mit einen unentschieden vom platz gefegt. danach mussten sich die letten von uns ein freches 0:0 gefallen lassen. das alles liess hoffen…
aber dann kam es, wie es kommen musste. in der partie gegen die z-auswahl der tschechen brach unsere teutonische elf ein. kuranyi glich einem hilflosen yoyo zwischen elfmeterraum und mittellinie. friedrich, schneider und hamann…meine netzhaut wurde freundlicherweise spontan blind an den stellen, wo sie wohl standen. schweinsteiger, der bemühte jungprolet, von dem ich nie weiss; spielt er jetzt den ball oder haut er dem gegnerischen verteidigungsspieler eine flasche über den schädel.
was für graupen.



und jetzt dankt auch noch unser trainer titan ab (ach würde er doch diesen anderen titan gleich mitnehmen).



ob das freundliche känguruh skibbi uns wohl auch verlassen wird? oder schafft er es eine weitere generation der „besten wahl für das amt des bundestrainers“ mit seinen schelmischen tipps zu entsorgen?

ich bin trotzdem stolz auf unsere jungs und freue mich, wenn sie am flughafen ankommen…besonders wenn sie noch direkt vor ort von möglichst vielen sauren fans in empfang genommen und mal so richtig verbimst werden, nach strich und faden, ohne kompromisse, bis der arzt kommt.

hier noch ein paar bilder, die uns in erinnerung bleiben sollten wenn es 2006 heisst: „warum haben wir ihn gehen lassen, er hat doch mit der presse immer so schön geschimpft!“


10.6.04

Oh Gott, ich habe es geahnt...

...ich bin ein CDU Wähler

ich hatte es bereits seit längerem befürchtet, ich bin ein tendenzieller cdu wähler. das findet man ganz einfach raus, indem man im wahl-o-mat die thesen beantwortet, ohne (jedenfalls bei mir größtenteils) zu wissen, von welcher partei welche these wie vertreten wird.

link zum Wahl-O-Mat
(teilt mir auch gerne eure ergebnisse mit, ich wäre gerne gespannt, wenn ich es denn dürfte, ohne es sein zu müssen)

meine übereinstimmungen mit den parteien sah’ dann jedenfalls so aus:



besonders das abschneiden der pds hat mir freude bereitet; noch hinter fdp und csu, das ist bitter.



solange ich nicht ende wie dieser christdemokrat, ist ja alles im lack.

4.6.04

Entscheidungsschlacht bei Aldysburg

north vs. south

als meine freundin gestern nach hause kam, hatte sie einen grossen karton unter dem arm, auf dem deutliche blutspuren zu sehen waren. auf meine frage hin:“was ist das und was ist vor allen dingen das? (mit letzterem meinte ich die blutspuren auf dem karton)“ bekam ich nur ein ermattetes seufzen und „später!“ zu hören.

was in dem karton war ist schnell gesagt: ein billigfernseher von aldi. der wurde noch vor dem duschen im schlafgemach aufgebaut. jetzt wurde mir klar, woher die blutspuren am karton kamen; aus dem unterarm meiner freundin.
„ist das dein blut?“ fragte ich, mit einem blick auf den karton.
„nicht nur!“ die trockene antwort mit einem gefährlichen flackern in den augen. „ich geh jetzt kurz duschen, dann erkläre ich es dir.“

nach dem duschen und verbinden des unterarmes bekam ich dann folgende geschichte zu hören:

wie jeden mittwoch morgen studierte meine freundin den aldi flyer, immer in der hoffnung auf billigen nützlichen oder billigen unnützen schnickschnack zu stossen, der kaufenswert ist. in diesem fall fiel die wahl auf einen kleinen fernseher mit allem drum und dran: fernbedienung, videotext, flatscreen,etc. „den hol ich mir nach der arbeit“ dachte sie sich.
normalerweise sind bei unserem aldi die aktuellen angebote vergleichsweise lange verfügbar, weil in unserem etwas gesättigten wohngebiet jeder alles hat. (erst neulich hörte ich jemanden an der kasse vor mir stöhnen: „laptop, laptop…schon wieder eine laptop…wer braucht denn jedes halbe jahr einen neuen laptop?“)

als wäre das schicksal aber nun völlig vernagelt, blieb von dem kontingent billigfernseher eben genau einer übrig, als meine freundin sich dem aldi markt näherte. da man bei unserem aldi schon durch das frontfenster sehen kann, wie viel stück von irgendwelchen angeboten noch verfügbar sind, wurde ihr schnell klar: „das wird eng!“ man kann die begehrten stücke durch das fenster zwar gut einsehen, aber hin kommt man nicht schnell. man muss sich zunächst den weg durch den kompletten restmarkt bahnen. vorbei an allen hollandgemüsen, gepanschten weinen, fiesen knoblauchwürsten aus ungarn, homogenisierten frischkäsen, zuchtlachsen mit sosse, vorbei an dem kompletten knabberkram dieser welt, den süsswaren von markenartiklern die auch im billigsektor noch kohle machen wollen, schlechten gefrier fertiggerichten in denen ein kilo hühnerfleisch billiger ist als eine apfelsine beim türken nebenan…vorbei…vorbei…vorbei.

nun muss man dazu wissen, dass meine freundin nicht gerade gerne läuft. aber in diesem fall war sie gewillt eine ausnahme zu machen. sie beschleunigte also ihren schritt und näherte sich leidend der letzten, entscheidenden kurve, die den blick freigeben sollte auf den herrlichen fernseher.
aber dann, als sie erst halb rum war um die kurve, erkannte ihr geschulter psychologenblick die situation blitzartig. in dem gang vor ihr befanden sich fünf personen. vier davon waren ungefählich. der eine stocherte lustlos in den verbliebenen fertiggerichten zu 1,23 € herum, weil hühnerfrikassee mal wieder als erstes alle war. ein pärchen mit dicken augen packen grosszügig windeln in den einkaufswagen und eine alte oma mit rentnerporsche hatte sich zwischen spüllappen, jodsalz und einer palette gartenstühle verkeilt.
aber ach…die vital wirkende mitt-zwanzigerin, sie war bedrohlich. offensichtlich war sie nicht mal aus der gegend, wie ihr t-shirt deutlich verriert: „I like (herzchen) Munich“. auch ihr teint war deutlich zu dunkel für eine gebürtige flachländerin. ihr raubkatzen blick hatte gerade eben jenen goldklumpen in form eines fernsehers fixiert. entschlossen aber noch ahnungslos näherte sie sich der überdimensional gross wirkenden palette mit dem einen, letzten, kläglichen, verlorenen fernseher.
der abstand zwischen meiner freundin und dem fernseher betrug etwa sieben meter, der der fast-mediterranen raubkatze ca. die hälfte. ein leiser fluch bahnte sich den weg aus dem mund meiner freundin: „niemals, miststück!“. nicht leise genug; die münchener bierkrug-trägerin drehte langsam den kopf in richtung meiner freundin, erkannte die situation, drehte, wie in zeitlupe den kopf zurück und machte gleichzeitig einen schritt in richtung streitobjekt.
jetzt blieb meiner freundin nichts anderes übrig. verzweifelt versuchte sie den restlichen weg um die kurve durch die kühltruhe hindurch abzukürzen.
mit schmerzhaften erfolg.
ihr arm blieb an der scharfen metallkante der truhe hängen und wurde auf gute zehn zentimeter tranchiert. adrenalin schoss in den körper, schmerz wurde ignoriert…geschickt fing sie das ungleichgewicht auf und fiel zunächst in einen leichten trab, gefolgt von schwerem galopp. die schlampe aus dem süden hatte ein handicap, sie konnte sich weder mental noch körperlich von ihrem liebevoll gepackten einkaufswagen trennen und so prallten die beiden kontrahentinnen genau an der fernseher palette aufeinander.



jetzt war die entscheidung schnell gefallen. mit einem geübten kopfstoss in kombination mit fingernageleinsatz entriss meine freundin der gebirge-bewohnerin das diebesgut und entschwand mit einem verächtlichen grunzen in richtung kasse.
der vollgeblutete karton war schnell bezahlt, die verletzte bmw-fahrerin wurde vom marktleiter betreut und ab da ist der verlauf der geschichte bekannt.

mal sehen, was es nächste woche im angebot gibt.
ich weiss, warum ich nur zum aldi gehe, wenn ich mit sicher bin, dass meine freundlin woanders ist.

3.6.04

Kosmetik Branche schnall dich an!

...oder die kunst aus scheisse gold zu machen

mein lieber scholli, dass seuchen schlimm sind, wusste ich ja, aber dass es so schlimm ist...
die folgeschäden sind unkalkulierbar!



die kosmetikindustrie lacht sich ein ins fäustchen.
dieser gandiose wachstumsschub sollte an der deutschen kosmetikindustrie nicht vorübereilen.
macht die versuchstiere bereit und ab dafür!
schnöder mammon, wo bist du?!?

2.6.04

Spass bei Plus

Billich willich

>

Der Sommer naht unhaufhaltsam und bei PLUS gibt es daher natürlich die passenden Utensilien für echt kleines Geld. Für wirklich unverzichtbar in jedem Garten halte ich den Artikel mit dem herrlichen Namen:
SOLAR WÜHLTIERVERTREIBER. Was für'n Ding? Ja genau. Schluss mit lästigen Bodennagern in Heim und Garten. Und das im 2er Set für nur 39,90. Irrsinn!
Da könnte ich erst mal einen Schnaps gebrauchen. Und zwar aus meiner neuen SCHNAPSLATTE! Tolles Teil für nur 5,99 inkl. 8 HENKELSTAMPERN. Ich frage mich nur, wie ich mir das Ding an den Hals setzen soll ohne dass alles daneben geht.



Erhältlich ist dieses Produkt übrigens auch als BIERLATTE. Na dann Prost...

1.6.04

Alberne Sprachen, Teil 2

Nicht wahnsinnig viel besser hingegen ist Schwedisch...

... da gibt's nämlich Bücher von einem Herrn Voltaire, die heissen "Filosofi i Fickformat".
Schade, dass ich kein Schwedisch kann.

Alberne Sprachen, Teil 1

Dass Finnisch ...

... eine absolut bekloppte Sprache ist, haben wir insgeheim schon immer geahnt.
Seit dem 08. Oktober letzten Jahres habe ich es aber schriftlich (wenn auch nur in Englisch).

Das finnische Wort "Juoksentelisimmeko?" nämlich bedeutet, wenn man's auseinanderbaut:

"Would you run around with me for no particular reason?", nämlich:

"Juosta - to run
Juoksennella - run to all directions with no reason
Juoksentelisimme - conditional form with possessive suffix 'we would
run without a reason'
Juoksentelisimmeko - the same with an ending indicating a question."
[Mein Dank an Kari für diesen erhellenden Einblick]