24.3.05

maßnahmen, die so verkehrt nicht sein können

teil 1: die sprengberechtigtenweiterbildung

es wird viel gemosert. meistens zurecht. grund genug, in der franticworld einen festen ort für dinge zu schaffen, die nun wirklich über jede kritik erhaben sein sollten.

was immer uns bei unseren streifzügen durch die ungeordnete mannigfaltigkeit der von menschenhand initiierten ereignisse an zweifelsfrei sinnvollen maßnahmen begegnet, gehört hier rein. als unverrückbares fundament sinnvollen handelns, als harter fels der rationalität in diesen wirren zeiten. bei gott. descartes wäre uns trotz des empirischen ansatzes dankbar gewesen.

von solch unbezweifelbar sinnvoller natur sind nun nicht viele dinge. aber kein schatten eines zweifels trübt meine überzeugung, dass uns das thw niedersachsen einen kieselsstein für unser fundament liefert: die sprengberechtigtenweiterbildung.

wem die notwendigkeit nicht gleich plausibel erscheinen mag, der möge sich die herrschaften sprengberechtigten einmal ansehen:



[sie sehen ohne zweifel cool und unerschrocken aus. aber sind sie auch gebildet?]

wir stellen sie auf die probe:

zwei pappkartons, die mit blauen müllsäcken ausgeschlagen sind. die kartons sind durch trennwände nochmals unterteilt. die frage lautet: um wieviel verringert sich das volumen der säcke bei einer unterteilung der kartons in zwei bzw. vier fächer?


[die herrschaften sehen ein wenig ratlos aus.]

sie beschließen, die kartons erstmal mit wasser aufzufüllen. der chef im neon-look faselt was von verdrängungsdruck. der herr im hintergrund zieht den telefonjoker. eine brauchbare antwort erhalten wir innerhalb der bedenkzeit nicht.

na schön. war ja auch relativ komplex und theoretisch. kommen wir zu einer praktischen übung: das öffnen einer tür ohne gewalt.


[sprengberechtiger p. macht sich siegessicher ans werk]

er wickelt ein stofftaschentuch um eine stange lakritz, erhitzt die konstruktion über einem bunsenbrenner, bis die lakritzstange weich und geschmeidig wird und schmiegt die breiige masse im tuch um das schloss. nun lässt sich die tür durch herunterdrücken der klinke unproblematisch öffnen. unser urteil: korrekt aber nicht sehr effektiv.

wir sind noch nicht völlig überzeugt. also stellen wir die sprengberechtigten vor eine weitere aufgabe: verlassen sie den raum, in dem sie sich befinden, auf dem schnellsten weg.



[die lösung, die uns die sprengberechtigten präsentieren, ist einmal mehr nicht befriedigend]

erst als wir auf den vorhandenen notausgang hinweisen, dämmert es einigen:


[der neon-chef ist der lösung einmal mehr mit am nächsten.]

doch unser urteil ist nun bereits gefällt. diese sprengberechtigten benötigen eine weiterbildung. schon zu ihrer eigenen sicherheit. enttäuscht verlassen einige sofort den ort des geschehens. andere diskutieren die ereignisse des tages in kleinen gruppen.


[freiwillig aufgräumt wird jedenfalls auch nicht]

so. ich denke, damit wäre der sinn von sprengberechtigtenweiterbildungen zweifelsfrei belegt. wer ähnlich solide begründbare maßnahmen entdeckt, möge diese als weiteren kieselstein zu unserem fundament zweifelsfrei sinnvoller handlungen hinzufügen.

danke.