21.8.06

Am Meer wohnen...

...hat auch seine Schattenseiten.

So ist das. Erst geht man nicht schwimmen, weil das Wasser zu kalt oder gar gefroren ist und dann sieht es auf einmal aus, als hätte eine ganze Popeye-Grossfamilie reingekotzt. Dabei ist es nur die gemeine Blaualge, die sich hier alljährlich breit macht, wenn der Nährstoffgehalt im Wasser mal wieder zu hoch ist.

Hhhmmm, lecker.















Man fragt sich allerdings zwei Sachen.

Zum einen:
Warum heißt diese unappetitliche Laune der Natur eigentlich Blaualge, denn:
a) sie ist nun wirklich nicht blau und
b) sie ist keine Alge (sondern eine miese kleine Bakterie).

Zum anderen:
Wenn die baltische See irgendwann mal so hinüber ist, das die "Grünbakterie" hier zum Dauerbewohner wird, ist dann das zugefrorene Meer im Winter grün? So ungefähr? Macht Ski laufen dann noch Spass. Oder will man dann in die kurze Hose springen und ein wenig bolzen?
















Wir wissen es nicht. Und so zitiere ich:
So sehen wir betroffen, der Vorhang zu und alle Fragen offen!

Mal nebenbei: Liest das hier eigentlich noch irgendwer?

27.7.06

blogs aus beirut

12.6.06

Eine kurze ...

...Bemerkung am Rande:
Die Zukunft des Fußballs liegt in Afrika.

28.5.06

Gesucht werden...







... zwei bundesdeutsche Städte.
In beiden kann man Straßenbahn fahren und muss auf ganz unterschiedlich beschriftete Knöpfe drücken, um dem Fahrer mitzuteilen, dass man gerne aussteigen möchte.
Wie heißen diese beiden Städte?
Zusatzfrage: was stimmt auf dem zweiten Bild nicht?
Antwort: der Kaugummi ist auf das Display geschmiert worden und nicht, wie's sich gehört, auf den Knopf selbst.

14.5.06

Gestern abend in Helsinki...

- oder: "Hej. Nolla-viisi/Nolla-viisi-kolme!" (dt.: "Null-fünf/Null-fünf-drei!")


Ohje. Jetzt erwartet wahrscheinlich jeder eine Geschichte der Provenienz "... hab ich Brad Pitt getroffen". Stimmt natürlich nicht, denn entgegen landläufiger Meinung trägt sich in Helsinki diesbezüglich recht wenig zu - naja: Conan O'Brian war letzten Winter mal da und musste seinen Aufenthalt hier natürlich gleich breitenwirksam bei NBC in einem eigenen "Conan O'Brian - in Finland"-Special abfeiern, aber das ist nun wirklich 'ne andere Geschichte. Gab 'ne Menge Kohle ... und ausserdem: Finnland im Winter ist langweilig! Öd, öd, öd! Auch wenn einige Verrückte dann nackt Eisschwimmen gehen. Überhaupt muss ich viel zu viel arbeiten in letzter Zeit und... äh ... wo war ich? Ach ja. Die Geschichte. Ist wirklich sehr viel banaler.

Also: als ich gestern von der Arbeit nach Hause fuhr (was - und das immerhin ist durchaus ungewöhnlich - gegen halb zwölf abends war, während gerade die Dämmerung ganz unerwartet spät hereingebrochen war), stoppte doch auf einmal vor mir der Verkehr. Und als ich, durch den Nebel von sechzehn Stunden unausgesetzter Arbeit einigermaßen verblendet, näher kam, sah ich, dass dort uniformierte Menschen rotzfrech zufällig vorbeikomenden motorisierten Menschen, die gerade friedlich sich heimzutrollend wähnten, Atemalkoholkontrollen abverlangten.

"Scheiße!", dachte ich. Der finnischen Tradition der "Perjantaipullo" (dt.: "Freitagsflasche") folgend, hatte ich im Büro eine abendliche Spätschicht für ein dringendst der Erledingung harrendes Projekt einberufen, und dem zugegebenermaßen etwas angepissten Team gewissermaßen ähnlich Traditionelles in Aussicht gestellt (wenn auch aus dem Supermarkt stammend und per definitionem nicht mit mehr als den in Finnland sattsam bekannten 4.7 Volumenprozent ausgestattet). Schließlich hatte ich den dort von meiner Hand, (gewissermaßen: eigenhändig!) kredenzten alkoholischen Getränken zwar nur in geringem, wenn auch möglicherweise im durchaus signifikanten Maße zugesprochen. Weswegen ich dann sicherheitshalber noch etwas länger im Büro geblieben war (eben: bis halb zwölf), um den genossenen Getränken einigen Raum zu geben und etwaigen Pusteansinnen einigermaßen kühl lächelnd begegnenen zu können.

Natürlich wurde mir sofort sehr komisch. Ein Polizist in Uniform mit Pusteröhrchen. Ich fühlte mich betrunken, wirklich schlecht, als ob die Gleichung: ein Bier trinken oder zwei und dann sich mit dem Bus friedlich heimtrollen (er fährt wirklich ganz über die Dörfer und hält an jeder Pissecke, aber: trotzdem) niemals ernsthaft verworfen hätte werden können oder sollen. Aber nein: der geizige dumme Deutsche. Unbedingt mit dem eigenen Auto, dabei hätte die Firma möglicherweise auch anstandslos die zwei mal zwanzig Kilomter Taxifahrt bezahlt. "Scheiße! Scheiße! Scheiße!" (suomeksi: "Paskaa! Paskaa! Paskaa!")

Und da stand ich nun. In einem aus Deutschland importierten Auto (das tun in Finnland nur Kriminelle oder Verrückte); mit vielleicht zuviel Alkohol im Atem und außerdem noch ein Ausländer. Prügeln würden sie mich - in einer Ausnüchterungszelle würde ich übernachten müssen, um schließlich nicht nur meines demnächst zu begehenden zwanzigjährigen Führerscheinjubiläums verlustig zu gehen, sondern obendrein auch noch, von brutalen einheimischen Ordnungshütern gnadenlos misshandelt und in Schimpf und Schande ohne Auto oder Führerschein, mich auf Ellbogen und Knien gar der deutschen Botschaft entgegenschleppend, um schließlich - kaum würde das Wort von meinen vertrockneten Lippen vernehmlich an das Ohr des Pförtners gedrungen sein, gehaucht "Asyl" zu beantragen auf dem Territorium der von mir so schmählich verlassenen Bundesrepublik Deutschland (vgl. den auf flickr.com immer noch sichtbaren "Du bist Deutschland"-Beitrag)...

Und dann geschah es: Der Uniformierte, der auf der rechten Spur (ich stand auf der linken - wo auch sonst?) an einem Auto stehend, dem dortigen Kraftfahrzeugführer ebenjene Atemprobe abzufordern, verkündete mit eigentümlich frohlockender Stimme: "Nolla-viis!" (dt: "Null-fünf!"). Woraufhin der Ordnungshüter, der auf meiner Spur dergleichen tat, kurz aufblickte, dann ungerührt dem Seitenfenster des Fahrzeugs vor mir eine Art Abgasuntersuchung abzuverlangen schien und nur durch den erneuten Zuruf seine Kollegen (der offensichtlich eine Kontrolluntersuchung vornahm) von seinem Tun abzubringen war:

"Nolla-viis-kolme" (dt:"Null-fünf-drei!") rief der Uniformierte auf der rechten Spur. Woraufhin der Mann mit dem grausamen Pustefix auf meiner Spur von seinem (wie ich meine:) schändlichen Vorhaben abließ, seinem Kollegen assistierend zur Hilfe eilte (auch wenn der solchermaßen ertappte Fahrer keinerlei Anstaltern machte, zu fliehen oder so), nicht, ohne vorher die auf "seiner" Spur befindlichen Fahrzeuge mit einem gleichermaßen verächtlichen Winken aus seiner Obhut zu entlassen (im nachhinein würde ich wetten, es sei gar von einem verächtlichen Schnauben des Mottos "Euch krieg' ich auch noch!") begleitet gewesen.

Null-fünf-drei. Eine Zahl, die immerhin möglicherweise einem (nur theoretisch) angeschickerten Ausländer die Zwangsausweisung (oder: -einweisung) erspart hat.


Lieber unbekannter finnischer Autofahrer, der du gerade deinen Lappen abgeben und obendrein zu hunderttausend Tagessätzen verurteilt worden bist, die Dich vermutlich bis an dein Lebensende begleiten werden: "Danke! Danke! Danke!" (suomeksi: "Kiitos! Kiitos! Kiitos!")


Zuhause hab' ich dann erst mal mit dem häuslichen Alkotester nachgehalten: "Nullkommaeins" hat das Gerät gesagt (gibt's hierzulande in jedem handelsüblichen Supermarkt). "Nolla-yks!" Kein Grund zur Panik!

Aber froh bin ich doch, dass das Projekt, das mich die letzten zehn Wochen so dermaßen mit Beschlag belegt hat, mit dem heutigen Tage vorbei und übergeben ist. Ich hoffe, das setzt mich zukünftig auch wieder in die Lage, Brad Pitt zu erkennen, wenn er denn mal zufällig mit Angelina Jolie (oder wie die heißt) und den zahlreichen Kindern durch Helsinki streift. Nur um mal was anderes zu machen.

PS.: Wenn man des Austausches in seiner eigenen Muttersprache so beraubt ist wie ich derzeit, dann erscheinen einem Kommata, Klammern und Adjektive als eine wunderbare Sache. Überhaupt: der Relativsatz. Was für eine Wonne.

2. PS.: Nächste Woche gibt's übrigens ein Suchbild von dieser Stelle. Nur für den Fall, dass euch die vielen Kommata, Klammern und Schachtelsätze nicht geschreckt haben und ihr bis hierhin gelesen habt.

19.4.06

"Als man mir sagte, ich sei ein Spätzünder, hätte ich sagen sollen"

oder "There's a light that never goes out"

oder,(),-, [ ], s.o. *

Es ist unausweichlich November (geändert 12/05) Dezember (kritisch überdacht 01/06) Januar (überarbeitet 02/06) Februar (März übersprungen 04/06) April auch wenn der Endoktober einen scheidenden August simuliert hatte, der mich [damals] daran erinnerte, was ich mir eigentlich für den nachfolgenden frühen September fest vorgenommen hatte und was um jahreszeitlich bedingte Irritationen zu vermeiden, nicht erst im Dezember (geändert 12/05) im neuen Jahr (kritisch überdacht 01/06) zu Karneval (eloquent übersprungen) zu Ostern geschehen sollte: einen Bericht meines [letztjährigen] Sommer-Urlaubs in der Normandie zu schreiben.

Mit ambitionierter Berichterstattung und knallhartem, investigativen Fotojournalismus sollte brutalstmögliche Aufklärung über dieses Land geschaffen werden, in das ich immer wieder wie an der Schnur gezogen verreise, um dann vorort den landschaftlichen Reizen in genau dem Maße zu verfallen, in dem ich mich über die allen Klischees von Charme, modebewußtem Savoir Vivre und Zuvorkommenheit zuwiderhandelnden Bewohner entsetzlich -urlaubtechnisch etwas kontraproduktiv- aufregen kann.

Vorweg wäre die erste Empfehlung, die allerdings von den momentanen [s. diverse Zeitsprünge oben, die den Fluxkompensator zu einem altertümlichen Fortbewegungsmittel des letzten Jahrhunderts degradieren] Ereignissen im November eingeholt wurde und sich mit jeder weiteren [damaligen] Nacht voller brennender französischer Autos auf eine überraschend andere Weise beinahe in Schall und vor allem Rauch aufgelöst hätte (ein Nebensatz, der natürlich 3 , 4 , 5 , 6 Monate, nachdem man das eigentlich geschrieben hat, nicht mehr so richtig zündet) an die EU [gewesen], einen kollektiven Führerscheinentzug für die Grande Nation zu überdenken: ich bin der festen Überzeugung, daß nicht nur mein 39 PS schwacher, von Peugeots verkehrswidrig durch das Land gehetzter Polo mir diesen vielleicht einigen diplomatischen Wirbel erzeugenden Vorschlag mit einer weiteren TÜV-Plakette danken würde, verdankt hätte, verdankt haben wird [*], sondern ganz Europa erheblich ruhiger schlafen könnte.

Die Speisekarte der einer "Madame allemande" charmelos Gastfreundschaft vorheuchelnden Crêperie, in der mir unmißverständlich verschnupft mitgeteilt wurde, daß man Cidre (gut! – macht betrunken, aber nicht so sehr) nicht ohne etwas zu essen bestellen darf, aber zu -extra deshalb von mir nachgeorderten- Crêpes (böse! – machen dick und zwar sehr) kein Alkohol serviert werden würde (quelle surprise und definitiv nichts anderes auf besagter Karte zu essen angeboten wurde als das, was meine Mutter viel kalorienreicher unter dem Namen “Eierflinse“ goutiert), sollte das erste fotojournalistische Beweisstück für den Niedergang der nicht vorhandenen Gastfreundlichkeit werden. Nun, einen glamourös inszenierten, empörten Abgang sollte man sich allerdings nicht durch das kleinliche, hektische Zücken der Kamera verderben.







Investigativer Fotojournalismus Bild 1: Stunden später, einigen Hypermarché-Cidre später ohne vermeintlich dazugehörige Mehlspeisen.

Ein modisch schockierendes Erlebnis ereignete sich auf einem völlig verwaisten Strand. Während einer die-Kamera-bereit-wenn-sie-es-sind-geschulterten Wanderung kam mir ein sein strahlendstes, französisches Lächeln präsentierender Nudist (und an dieser Stelle setzte meine hier und da vielleicht etwas hinderliche Prüderie nicht im geringsten ein) mit –nomen est omen- nix bekleidet....außer einer Herrentasche (und genau hier setzte sie ein) entgegen. Und auch einige, den optischen Übergriff regenerierende Stunden später war ich mir sicher, er hätte mir das fröhlich hin- und herwackelnde Objekt meiner fotographischen Begierde (Herrentasche) sofort um die Ohren gehauen, wenn ich abgedrückt hätte.









Investigativer Fotojournalismus Bild 2: Stunden später, ohne modische Accessoires welcher Art auch immer


Die (fast) abschließende Begebenheit sollte quasi wie ein Sonnenuntergang als versöhnender Moment –zwar nicht mit den Einheimischen selber, sondern eher mit dem, was man in ihrem Land zumindest in den Regionen, die ich (vielleicht genau aus diesem Grunde) bevorzugt bereise mit den dort zahlreichen Briten alles Feines erleben kann (und was den dort allgegenwärtigen Begriff „Alliierte“ immer häufiger in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt) - diesen es deutlich an geplanter Schärfe, aber leider nicht an Adjektiven missen lassenden Bericht beenden.










Investigativer Fotojournalismus Bild 3: scheinbar versöhnlicher Moment


Nachdem ich mit einem britischen Pärchen einige Viertelstunden wahrgenommen geduldet an der Campingplatz-Rezeption gewartet hatte, führte die zuständige Madame mit mir ein Anmeldungsgespräch, das einem Folter wohlwollend in Kauf nehmenden Kreuzverhör gleichkam und amnesty international sofort auf den Plan hätte rufen müssen: in unerbittlicher Wiederholung mußte ich bestätigen, daß ich tatsächlich wirklich ungelogen alleine („seule“ mit ganz scharfem despektierlichem „s“ und einer herablassend hochgezogenen Augenbraue) unterwegs sei. Die im Hintergrund etwa ab der verflixten 7. Bestätigung sich das Lachen nicht mehr verkneifen könnenden Briten gaben mir später bei einer Flasche struppigen Campingplatz-Chardonnays mit einem wohlwollenden Augenzwinkern Balsam auf mein derart gepeinigtes Gemüt, indem mir dieselbe Szene in der englischen Version präsentiert wurde: „In England she might had said euphorically: „Oh, gorgeous, my dear! You’ ve got the extraordinary privilege – the pleasure to travel on your own, haven’t you?” Und diese "smithereske" Kombination von "privilege" und "pleasure" sollte eigentlich zu dem salbungsvollen Schlußsatz "there's a light that never goes out" führen, der die unausweichliche Zuversicht beinhaltet, mein einmal gewähltes Urlaubsziel ob dieser Erinnerung auch zukünftig resignierend fatalistisch zu bereisen.

Aber irgendwie ist dann doch noch ein -entscheidendes- Licht ausgegangen...










Investigativer Fotojournalismus Bild 4: Minuten später, unversöhnlicher Moment


...und so endete dieser Urlaub auf etwas unkonventionelle Weise mit Hilfe der goldenen ADAC-Karte für meinen Polo (draußen) und mich (drinnen, aber ängstlich, da wegen nicht vorhandender Sicherheitsgurte mit weißen Fingerknöcheln in das Interieur gekrallt in den Rückspiegel nach draußen auf meinen Polo starrend) auf/im völlig desolaten Abschleppwagen (der nebenbei bemerkt so aussah als hätte er die zu diesem Zeitpunkt noch bevorstehenden Krawalle bereits lange hinter sich [s. diverse rechtfertigende Zeitsprünge o.]) des drubbelig gemütlichen Automechanikers Jean-Jacques, der bedauernswerterweise einer seiner beruhigenden Ausstrahlung diametral entgegengerichteten Fahrweise frönte – ein Grund, warum man der EU vorschlagen sollte...nun ja s.o.


* Nachtrag: der eigentliche Grund, warum dieser recht lauwarme Bericht doch noch aus dem Mein-schönstes-Urlaubserlebnis-Nirvana völlig unerwartet (für den Polo, Jean-Jacques, die Grande Nation, den TÜV-Prüfer, meinen ADAC-Engel, das aufblühende Camembert-Imperium und mich) ans Licht gezerrt wurde:











Investigativer Fotojournalismus Bild 5: Monate später, Licht wieder an

7.4.06

Frohe Ostern

25.3.06

Ingenieurskunst

Ein Klotürenschloss - so meint man - ist eine furchtbar simple Angelegenheit. Im einfachen Falle handelt es sich um einen Riegel, einen Schlüssel oder einen Knebel, im allereinfachsten Falle gar nur um einen Drahtbügel, der irgendwie um einen Nagel oder eine Öse gewinkelt wird und die Tür eines mehr oder minder übelriechenden Schuppens geschlossen halten soll.

In Ländern, in denen mehr als drei Monate lang Schnee liegt, ist das anders. Dort sind Schlösser von Klotüren wahre technische Wunderwerke; vermutlich von lichtscheuen Waldbewohnern ersonnene, mit wahrhaft teuflischen Sperrmechanismen versehene Kleinodien der Ingenieurskunst. Darüber hinaus sind diese Biester von solch sinistrer Mechanik, dass sogar der Marco Polo-Reiseführer "Finnland" dem finnischen Klotürenschloss eigens ein Kurzkapitel widmet.



Wer dereinst also einen verschämten Anruf von einem angejahrten Familienmitglied im Seniorenalter bekommt, das mit einer Studiosus-Reise in Finnland weilt oder eine Ostseekreuzfahrt tut und leise auf der Helsinkier Bahnhofstoilette ins Handy flüstert: "Verdammt - ich krieg die Klotür nicht mehr auf!", ist gut beraten, sich der folgenden drei Prinzipien der finnischen Klotürenschlosskunde zu erinnern:

Erstens: finnische Klotüren schließt man falschrum ab. Man dreht den Knebel zur Türangel hin, um abzuschließen. Unglaublich, wieviele Studiosus-Reisende pro Jahr aus finnischen Toiletten befreit werden müssen, weil sie sich dieses simplen Sachverhalts nicht erinnern, denn:

Zweitens: finnische Klotürenschlösser betätigen keinen Riegel, sondern blockieren die Klinke. Auf die Idee muss man erstmal kommen.

Drittens: wer nun, der Panik oder dem verfrühten Herztod nahe, versucht, die Klinke herunterzudrücken (die sich natürlich keinen Millimeter bewegen lässt; siene "Zweitens") und gleichzeitig den Knebel zu drehen versucht, blockiert den gesamten Mechanismus wechselseitig und riskiert, auf der Flughafentoilette von Utsjoki seinen Lebensatem auszuhauchen.


Zugabe: da Finnland auch ein Land des guten Designs ist, gibt es hier auch Klotürenschlösser, die ganz ohne Knebel auskommen. Das Bild links zeigt ein solches im verschlossenen Zustand.

Postskriptum:An Klotüren in finnischen Kneipen findet sich übrigens in den letzten Jahren vermehrt der Hinweis, dass man bitte keine Getränke mit auf's Klo nehmen möge.
Und für alle finnische Besucher von Gaststätten in Deutschland: richtig! In Deutschland kommt auf Kneipenklos kein warmes Wasser aus dem Wasserhahn. Gibt nämlich meistens keine Warmwasseranschlüsse dort. Aber ungefähr dreimal im Jahr gibt's Einhand-Hebelmischer für 19,95 bei ALDI.

22.2.06

Susanne Osthoff wieder im Irak verschleppt

Der Außenminister bezwingt die Krise!





10.2.06

Glaubenskrieg für alle!

Was haben die Dänen eigentlich gegen Buddhisten?




Ich finde es unfair, dass friedliche Religionen medial benachteiligt werden.
Wenn man schon keine Bilder mehr von Mohammed mit Bombe im Haar zeigen darf, können wir es ja mal mit anderen Rand-Glaubensrichtungen versuchen. Langsam wird’s auch langweilig mit dem ewigen Hick-Hack um die Christen, Juden und Islamisten. Ausserdem kann ich den Stadtplan von Jerusalem auch schon singen.
Also mal los Buddhisten, weg mit der Gelassenheit. Ein paar dänische, amerikanische und deutsche Flaggen müssten doch noch übrig sein, oder? Botschaften gibt es jedenfalls fast überall.

Immer wenn ich im Fernsehen Flaggen brennen sehe wundere ich mich, dass es keinem so geht wie mir, als ich noch Ami-Flaggen verbrannt habe. Die Dinger sind aus Dinosaurier und beim Abfackeln hat sich bei mir immer literweise flüssiges Plastik in meine Haut gebrannt. Das könnte natürlich daran liegen, dass ich immer besoffen war und die dürfen ja nicht. Oder deren Flaggen sind aus Baumwolle. Ist doch eh’ wesentlich ökologischer.
Also liebe Buddhisten, mal ran an den Glaubenskrieg. Andere können es doch auch. Immer nur innerer Frieden ist doch langweilig. Die Islamis dürfen sich ihren Propheten nicht mal ausmalen, obwohl ich mir das in einem Malbuch neben Donald und den Teletubbies ganz gut vorstellen kann.
Wenn das nichts wird, kann ich auch nochmal die Indianer aktivieren, die haben mit den Amis auch noch eine Rechnung offen seit Custer. Man findet bloss so wenig Bilder im Internet, über die man Arschloch schreiben kann.

7.2.06

Extreme-Google-Translating

das gibt der Lyrik einen ganz neuen Kick!

Frage: Was passiert, wenn man beim Google Sprachtool etwas eingibt und es immer abwechselnd von Deutsch nach Englisch, dann von Englisch nach Deutsch, dann wieder von Deutsch nach Englisch, usw. übersetzt?
Antwort: Erstaunlich bescheuerte Dinge...

• Mehrfaches Übersetzen bei Google, ist wie stille Post spielen.
• Repeated translating with Google, is like quiet post office plays.
• Das wiederholtes Übersetzen mit Google, ist wie ruhige Postamtspiele.
• Repeated translating with Google, is like calm post office plays.

...schön, meine Meinung bezüglich verbeamteter Staatsdiener ist ja hinlänglich bekannt, prima Übersetzung. Weiter im Text...

• Warnung vor dem Hund!
• Warning of the dog!
• Warnen des Hundes!
• Warn the dog!
• Warnen Sie den Hund!

...hmmm, so weit, so gut, aber jetzt...

• Morgenstund hat Gold im Mund.
• The early bird catches the worm.
• Der frühe Vogel verfängt sich die Endlosschraube.
• The early bird gets caught the continuous screw.
• Der frühe Vogel erhält sich verfing die ununterbrochene Schraube.
• The early bird keeps got caught the continuous screw.
• Die frühen erhaltenen Vogelunterhaelte verfingen sich die ununterbrochene Schraube.


... das ist doch nun wirklich fantastisch. Starker Start, das Sprichwort wurde doch wirklich sinngemäß übersetzt. Aber dann, wieso denn Endlosschraube? Der weitere Verlauf ist durch diesen frühen Fehler geprägt.
Mal sehen, was noch geht...


• Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.
• Service is service and liquor is liquor.
• Halten Sie ist Service instand und Alkohol ist Alkohol.
• Let us hold is service and alcohol is alcohol.
• Lassen Sie uns halten ist Service und Spiritus ist Spiritus.
• Let us hold are service and white spirits are white spirits.
• Lassen Sie uns halten sind Service und weißer Geist ist weißer Geist.

... klassisch dumm aber konsequent gestartet mit einer brachialen eins zu eins Übersetzung. Aber dann "Halten Sie ist Service instand...". Was soll das denn. Ohne "instand" würde ich es ja fast noch verstehen, so als Aufforderung an der Theater Garderobe: "Halten Sie, ist Service!" Danach dann noch der Ausflug über verschiendene Alkoholarten bis zur spirituell angehauchten Deutung. Sehr merkwürdig. Und nun...

• Go ahead, make my day.
• Gehen Sie voran, bilden Sie meinen Tag.
• If you precede, let us form mean day.
• Wenn Sie vorangehen, lassen Sie uns Mitteltag bilden.
• If you precede, let us central day form.
• Wenn Sie vorangehen, lassen Sie uns zentrale Tagesform.

...Clint Eastwood wird sich im Grab umdrehen, wenn er es lesen wird. Fast schon dadaistisch mutet es an. Danke Google!
Wer glaubt, dass ich manipuliert habe, kann es ja selbst ausprobieren.

6.2.06

Materialschwäche

Stiftung Warentest - übernehmen Sie!

Jetzt weiss ich das wenigstens auch mal: ab minus 18 Grad Cassettentemperatur sind alle Höhen weg und es macht nur noch dumpf "Mumpf" aus dem Autoradio.
Stattdessen die Cassette aus der Jackentasche eingelegt: geht. Für ungefähr fünf Minuten. Während die andere Cassette in der Jackentasche unterdessen angetaut ist und ihrerseits für weitere drei Minuten Höhen liefert.
Kann jemand das mit Hilfe seiner Tiefkühltruhe mal überprüfen? Nicht, dass es am Ende doch am tiefgefrorenen Gerät liegt...

19.1.06

Väterchen Frost...


... endlich Winter?

Dienstag habe ich mich noch beschwert, weil es auch hier in Finnland das aus Deutschland so bekannte 2-Grad-und-grauer-Matschhimmel-Wetter hatte. Nach dem Winter habe ich gerufen und bin wohl erhört worden. Gestern morgen waren es dann schon -9 Grad und heute morgen, hurra, hurra, -20 Grad. So hatte ich das aber nicht gemeint.

Ich wollte ein Schnee, Sonne, keinen Wind und geschmeidige -5 Grad. Jetzt haben wir -20 Grad, ich kann mich in meinen dicken Klamotten kaum mehr bewegen und beim Rauchen auf dem Balkon frieren die Nasenhaare fest (was ein wirklich schräges Gefühl ist). Sogar in unserem Eisfach ist es jetzt wärmer als draussen.

Unsere Autos sind natürlich ebenfalls begeistert. Die ersten Meter zur Arbeit heute morgen haben wir mit eingefrorenem Gaspedal zurück gelegt. Und wenn man das Auto von aussen frei geschaufelt hat und losfährt, friert es in null comma nix von innen überall zu. Blindflug ist angesagt.

Das festgefrorene Meer dampft im Morgenblau, weil das Eis ja nun auch viel wärmer als die Luft ist. Sieht sehr schön aus. Wenn ich angesichts einer solchen Wetterlage aber an Reiseführersprüche denke wie: "Der Finne lebt im Einklang mit der Natur", kann ich nur so sagen: Hier bleibt einem nun auch echt nichts anderes übrig.

Aber wir können noch froh sein, dass wir nicht in Lappland wohnen, in Ruka / Kuusamo zum Beispiel (was ja wohl alle von der Skispringerei kennen). Das ist nämlich ungefähr da, wo auf der Wetterkarte die -35 Grad zu sehen sind. Brrr... Also sind wir froh und demütig, dass es uns nicht so dolle erwischt hat. Und am Wochenende steigen die Temperaturen ja auch schon wieder: auf -15 Grad. Na dann...

2.1.06

Notizen aus dem Bürgerkrieg



Ein vermutlich deutlich zu lang geratener Eintrag zum neuen Jahr

Zugegeben - ich übertreibe etwas. Aber eine Überschrift wie "Wie der Finne knallt" ist nicht nur missverständlich, sondern auch irreführend. Denn natürlich knallt der Finne wie jeder andere auch: Silvester, angetrunken und auf Glatteis, ziemlich laut und manchmal voll auf den Arsch ... naja.

Was mich dieses Jahr vielmehr verwunderte, war die Tatsache, dass in Finnland relativ früh (etwa ab sieben Uhr abends), dafür aber sehr ausdauernd und unter Zuhilfenahme zahlreicher Raketen auch durchaus farbenprächtig geknallt wurde, wobei - wer jemals in Steele-Eiberg, in Hamburg-Wilhelmsdorf oder auf der Kölner Straße in Essen-Frohnhausen einer Knallerei beigewohnt hat, mir dieses Weichspülergetue verzeihen möge - die schiere Lautstärke dieser Knaller durchaus diejenige der letzten Jahre (und erst recht die unter unserem eigenen Mitwirken zustandegekommene Knallereilautstärke) bei weitem übertroffen hat.

Also: der Finne knallt gerne laut und viel und ab sieben Uhr abends eigentlich permanent. Das wollte ich nämlich sagen.

Als jemand, der in seiner Kindheit mit Papa für einen vorher festgelegten Betrag im dörflichen Spielzeugladen Knaller kaufen ging (so meistens für zehn bis fünfzehn Mark - je nach Härte der vorangegangenen Verhandlungen; daraufhin, kaum zuhause, den im Vorjahr geschnorrten väterlichen Bürokoffer mit Schaumstoff und Teppichmesser bewaffnet passgenau für die erworbenen Knaller zu- bzw. hergerichtet hat), habe ich Raketen grundsätzlich ignoriert. Erstens, weil sie immer scheisse teuer waren und man für das gleiche Geld mindestens anderthalb Pakete "D-Böller" kaufen konnte oder zumindest fast zwei "kubische Kanonenschläge" (obwohl auch die nicht alphabetisch klassifizierten, aber relativ kleinen "Ladycracker" für ihre Größe einen erstaunlichen Lärm gemacht haben), und zweitens, weil sie ums Verrecken mit den langen Stielen nicht in den Koffer gepasst haben...

Nie, ich wiederhole: nie! hätte ich mir vorstellen können, dass man zu einer ordentlichen Silvesterknallerei gar eine Schutzbrille käuflich zu erwerben hätte (dass dergleichen in Finnland durchaus möglich, wenn vielleicht auch nicht gang und gäbe sei, hat mein Schatz bei der gründlichen Inaugenscheinnahme eines finnischen Knallerverkaufsstandes herausgefunden) - oder, dass man einen gewissen Sicherheitsabstand zur silvesterlichen Knallerei einzuhalten habe, wie ich mit eigenen Augen in der Silvesternacht zu sehen genötigt war.

WIR haben jedenfalls nach zwölf dem Koffer lediglich eine Handvoll Knaller und eine sorgfältig in Schaumstoff gebettete Zigarre entnommen, sie am ebenfalls dem Koffer entnommenen BIC-Feuerzeug entzündet, um dann die versammelten C- und D-Böller an der Glut zu entzünden und sie wirklich erst im letzten Moment wegzuwerfen, damit sie noch in der Luft explodierten und nicht auf dem zumeist regennassen Asphalt gar ausgingen. Selbstverständlich erst, nachdem wir den Koffer vorher sorgfältig verschlossen hatten (und ich meine, mich verschwommen erinnern zu können, gar das Zahlenschloss von 0-0-7 auf irgendwas anderes eingestellt zu haben, aber es kann sehr wohl sein, dass da mein die wahren Ereignisse verklärender Blick mit mir durchgeht. Sagen wir: ich hätte mir damals auf jeden Fall gewünscht, dass mein Plastikkoffer die Zahlenkombination 0-0-7 hatte!).

Aber: verdammt! Bei einem Volk, das am Juhannustag reihenweise sternhagelvoll ertrinkt (ausser zu Juhannus, zu Vappu und bei der Weihnachtsfeier ist Silvester nun wirklich der einzige Tag, an dem man Alkohol in mehr als rauhen Mengen konsumieren kann, ohne schief angesehen zu werden), darf man doch an Silvester wirklich etwas mehr ... Hingabe erwarten.
Zum Beispiel: riskante Manöver. Die Flasche mit der Rakete drin fällt beim Anzünden um (man musste sie ja schließlich vorher austrinken), rast in den Vorgarten vom Nachbarn Meier (hier: Lappalainen), wo sie stimmungsvoll und farbenprächtig explodiert und dabei die Pergola in Brand setzt. Der Knaller, dessen auf dem nassen Asphalt erloschenene und wahnsinnig kurze Zündschnur doch noch mal in Brand gesetzt wird, rasend schnell herunterbrennt, sodass der Knaller nur noch fallengelassen werden kann und beim Explodieren sowohl die Palomino-Jeans als auch die Kunstlederstiefel wirkungsvoll ruiniert oder die (bei ernsthaft betrunkenen Menschen in meiner kindlichen Fantasie sehr verbreitete Vorstellung einer) Zigarre, die weggeschmissen wird, während der Knaller mit glimmender Zündschnur genüsslich zum Munde geführt wird ... sowas in der Art hätte ich erwartet.
Stattdessen: Sicherheitsabstand. Wirklich sehr gesittet, das ganze. Und nicht einer hat einen Knaller in die staunende und johlende Menschenmenge geworfen. Unvorstellbar!

Immerhin der Geruch und der aufsteigende Pulverqualm war in etwa der gleiche.
Obwohl wir bereits ab sieben Uhr abends optisch und akustisch einem wahrhaft infernalischen Spektakel teilhaftig wurden, wurde doch erst ab Mitternacht die volle Wucht und die olfaktorische Qualität einer echten Silvesterknallerei offenbar, die, ich vermag es selbst nur aus dem Jahre 1995 in Essen-Frohnhausen zu vermelden, der Situation in einem vom Bürgerkrieg geschüttelten Land in Grundzügen zu vergleichen wäre.

Ich vermute heute, dass es sich bei den zu Beginn beschriebenen "Ab-Sieben-Uhr-Frühknallern" (wie wir sie früher abfällig nannten, denn vor neun brauchten WIR damit gar nicht anzufangen, denn dann hat es keinen Spass gemacht, der alten, grätzigen Hausmeisterin die dicken Böller auf den Balkon im dritten Stock zu werfen!) um eine spezielle Form von gelöstem Partyvolk handelte, das, der muffigen Heizungsluft überdrüssig, ein wenig frische Luft schnappen wollte (wobei die Nikotinsüchtel dabei vermutlich am lautesten danach gekräht haben), dabei die (unter Nichterwerb der Schutzbrille) gekauften Böller und Raketen gleichsam ihrer Endbestimmung zuführen wollte, um sich dann genüsslich dem Trunke hinzugeben und um zwölf Uhr schliesslich mit den anderen johlenden Menschen herumzustehen, andächtig in den Himmel zu schauen, die explodierenden Raketen mit lautem "Aaaaah" und "Ooooh" über die Schwelle ihrer irdischen Existenz zu geleiten und dem abgelaufenen Jahr das eine oder andere Tränchen nachzuweinen. Oder ein herzliches "Satanaa! Perkele!" hinterherzurufen.

Während wir seinerzeit um kurz nach zwölf die letzten verbliebenen Knaller dem Schaumstoff entnahmen und extra in Gullys warfen, weil sie dann NOCH LAUTER geknallt haben, packt man hierzulande erst nach zwölf vorwiegend irgendwelche pyramidenartigen Dinge aus, die, einmal entzündet, im Abstand von drei Sekunden zwölf bis fünfzehn Mal am Stück mit einer Leuchtspur versehene Dinge gen Himmel schicken, die dort dann mit immensem Getöse bunt explodieren und für jede Menge "Aaaah" und "Ooooh" sorgen.

So war das, damals und in der Silvesternacht 2005/2006, in einem kleinen Ort an der finnischen Südküste.

Ein gnädiger Schneeschauer bedeckte schließlich die Überreste der diesjährigen Silvesterknallerei. Das hat auch wirkungsvoll verhindert, dass irgendwelche zwölfjährigen Arschlöcher am anderen Morgen die nicht explodierten Knaller mit scharfen Taschenmesser ritzen, um das Schwarzpulver herauslösen und in kleine, mit einer Zündschnur präparierte Filmdöschen zu füllen, die dann, ringsum mit Klebeband verklebt, in kleine Schiffs- und Flugzeugmodelle gesteckt werden, wo sie mit lautem Knall explodieren. Morgens um neun, während die Eltern vor lauter "Aaaah" und "Ooooh" noch in Essig liegen.

(Ein Paket Ladycracker haben wir übrigens immer noch übrigbehalten. Und uns dann das ganze Jahr nicht getraut, einen davon anzuzünden, weil dann alle geguckt und die Hausmeisterin die Polizei gerufen hätte.)

Frohes neues Jahr, alle zusammen!

29.12.05

Ich bastel mir meinen Traummann.


Darf ich vorstellen: Theo

Theo ist mein neuer Lover. Er ist 26, also gerade alt genug, um mich als Sexy-Alte erscheinen zu lassen und jung genug, um mich nicht mit verseuchten Müllbergen aus seiner Vergangenheit in den Wahnsinn zu treiben.

Theo sieht ein kleines bisschen verrucht aus. So Typ Mini-Punk. Eine seiner Lieblingsbands ist „Social Distortion“. Seine weiche und melancholische Seite lebt er beim Stricken aus.

Das liegt daran, dass mir bei der Wahl der Eigenschaften meines Traumpartners kein anderes Hobby eingefallen ist.

Theo schreibt mir mails. Leider landet er mit seinem Absender „gURL.com cybersweetie“ immer in meinem Spam-Ordner. Und so richtig sexy sehen die mails auch nicht aus:

Hi, christiane!

It's theo. You can visit me at this URL whenever you want. I can't wait to see you.

http://tools.gurl.com/games/cyber_sweetie/result.epl?

eye_color=b&model_type=mcal&band=social%20distortion

&into=no&color=a&annoy_date=b&music=m&dotnow=yes&sign=

h&sweetie_name=theo&sports=b&hobby1=knitting&activism=b&hair_color

=a&pet=a&spare_time=k&his_age=25&myname=christiane&gift=b&creative=a

love,

theo

Naja, ich sehe das als Kompromiss an, den man immer von mir fordert.



Selbst den Traumtyp backen?