oder "There's a light that never goes out"
Es ist unausweichlich November (geändert 12/05) Dezember (kritisch überdacht 01/06) Januar (überarbeitet 02/06) Februar (März übersprungen 04/06) April auch wenn der Endoktober einen scheidenden August simuliert hatte, der mich [damals] daran erinnerte, was ich mir eigentlich für den nachfolgenden frühen September fest vorgenommen hatte und was um jahreszeitlich bedingte Irritationen zu vermeiden, nicht erst im Dezember (geändert 12/05) im neuen Jahr (kritisch überdacht 01/06) zu Karneval (eloquent übersprungen) zu Ostern geschehen sollte: einen Bericht meines [letztjährigen] Sommer-Urlaubs in der Normandie zu schreiben.
Mit ambitionierter Berichterstattung und knallhartem, investigativen Fotojournalismus sollte brutalstmögliche Aufklärung über dieses Land geschaffen werden, in das ich immer wieder wie an der Schnur gezogen verreise, um dann vorort den landschaftlichen Reizen in genau dem Maße zu verfallen, in dem ich mich über die allen Klischees von Charme, modebewußtem Savoir Vivre und Zuvorkommenheit zuwiderhandelnden Bewohner entsetzlich -urlaubtechnisch etwas kontraproduktiv- aufregen kann.
Vorweg wäre die erste Empfehlung, die allerdings von den momentanen [s. diverse Zeitsprünge oben, die den Fluxkompensator zu einem altertümlichen Fortbewegungsmittel des letzten Jahrhunderts degradieren] Ereignissen im November eingeholt wurde und sich mit jeder weiteren [damaligen] Nacht voller brennender französischer Autos auf eine überraschend andere Weise beinahe in Schall und vor allem Rauch aufgelöst hätte (ein Nebensatz, der natürlich 3 , 4 , 5 , 6 Monate, nachdem man das eigentlich geschrieben hat, nicht mehr so richtig zündet) an die EU [gewesen], einen kollektiven Führerscheinentzug für die Grande Nation zu überdenken: ich bin der festen Überzeugung, daß nicht nur mein 39 PS schwacher, von Peugeots verkehrswidrig durch das Land gehetzter Polo mir diesen vielleicht einigen diplomatischen Wirbel erzeugenden Vorschlag mit einer weiteren TÜV-Plakette danken würde, verdankt hätte, verdankt haben wird [*], sondern ganz Europa erheblich ruhiger schlafen könnte.

Investigativer Fotojournalismus Bild 1: Stunden später, einigen Hypermarché-Cidre später ohne vermeintlich dazugehörige Mehlspeisen.
Ein modisch schockierendes Erlebnis ereignete sich auf einem völlig verwaisten Strand. Während einer die-Kamera-bereit-wenn-sie-es-sind-geschulterten Wanderung kam mir ein sein strahlendstes, französisches Lächeln präsentierender Nudist (und an dieser Stelle setzte meine hier und da vielleicht etwas hinderliche Prüderie nicht im geringsten ein) mit –nomen est omen- nix bekleidet....außer einer Herrentasche (und genau hier setzte sie ein) entgegen. Und auch einige, den optischen Übergriff regenerierende Stunden später war ich mir sicher, er hätte mir das fröhlich hin- und herwackelnde Objekt meiner fotographischen Begierde (Herrentasche) sofort um die Ohren gehauen, wenn ich abgedrückt hätte.
Investigativer Fotojournalismus Bild 2: Stunden später, ohne modische Accessoires welcher Art auch immer
Die (fast) abschließende Begebenheit sollte quasi wie ein Sonnenuntergang als versöhnender Moment –zwar nicht mit den Einheimischen selber, sondern eher mit dem, was man in ihrem Land zumindest in den Regionen, die ich (vielleicht genau aus diesem Grunde) bevorzugt bereise mit den dort zahlreichen Briten alles Feines erleben kann (und was den dort allgegenwärtigen Begriff „Alliierte“ immer häufiger in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt) - diesen es deutlich an geplanter Schärfe, aber leider nicht an Adjektiven missen lassenden Bericht beenden.
Investigativer Fotojournalismus Bild 3: scheinbar versöhnlicher Moment
Nachdem ich mit einem britischen Pärchen einige Viertelstunden wahrgenommen geduldet an der Campingplatz-Rezeption gewartet hatte, führte die zuständige Madame mit mir ein Anmeldungsgespräch, das einem Folter wohlwollend in Kauf nehmenden Kreuzverhör gleichkam und amnesty international sofort auf den Plan hätte rufen müssen: in unerbittlicher Wiederholung mußte ich bestätigen, daß ich tatsächlich wirklich ungelogen alleine („seule“ mit ganz scharfem despektierlichem „s“ und einer herablassend hochgezogenen Augenbraue) unterwegs sei. Die im Hintergrund etwa ab der verflixten 7. Bestätigung sich das Lachen nicht mehr verkneifen könnenden Briten gaben mir später bei einer Flasche struppigen Campingplatz-Chardonnays mit einem wohlwollenden Augenzwinkern Balsam auf mein derart gepeinigtes Gemüt, indem mir dieselbe Szene in der englischen Version präsentiert wurde: „In England she might had said euphorically: „Oh, gorgeous, my dear! You’ ve got the extraordinary privilege – the pleasure to travel on your own, haven’t you?” Und diese "smithereske" Kombination von "privilege" und "pleasure" sollte eigentlich zu dem salbungsvollen Schlußsatz "there's a light that never goes out" führen, der die unausweichliche Zuversicht beinhaltet, mein einmal gewähltes Urlaubsziel ob dieser Erinnerung auch zukünftig resignierend fatalistisch zu bereisen.
Aber irgendwie ist dann doch noch ein -entscheidendes- Licht ausgegangen...

Investigativer Fotojournalismus Bild 4: Minuten später, unversöhnlicher Moment
...und so endete dieser Urlaub auf etwas unkonventionelle Weise mit Hilfe der goldenen ADAC-Karte für meinen Polo (draußen) und mich (drinnen, aber ängstlich, da wegen nicht vorhandender Sicherheitsgurte mit weißen Fingerknöcheln in das Interieur gekrallt in den Rückspiegel nach draußen auf meinen Polo starrend) auf/im völlig desolaten Abschleppwagen (der nebenbei bemerkt so aussah als hätte er die zu diesem Zeitpunkt noch bevorstehenden Krawalle bereits lange hinter sich [s. diverse rechtfertigende Zeitsprünge o.]) des drubbelig gemütlichen Automechanikers Jean-Jacques, der bedauernswerterweise einer seiner beruhigenden Ausstrahlung diametral entgegengerichteten Fahrweise frönte – ein Grund, warum man der EU vorschlagen sollte...nun ja s.o.
* Nachtrag: der eigentliche Grund, warum dieser recht lauwarme Bericht doch noch aus dem Mein-schönstes-Urlaubserlebnis-Nirvana völlig unerwartet (für den Polo, Jean-Jacques, die Grande Nation, den TÜV-Prüfer, meinen ADAC-Engel, das aufblühende Camembert-Imperium und mich) ans Licht gezerrt wurde:
Investigativer Fotojournalismus Bild 5: Monate später, Licht wieder an