12.5.05

"Ihr, nicht ich"

In Mediengewittern

Selten hat ein Blog-Eintrag als Reaktion auf die Ankündigung einer Kampagne für mehr Wirbel im Internet gesorgt. Die 2004 von Bundeskanzler Gerhard S. angeschobene Initiative "Partner für Innovation" hatte wohl bei zwei Hamburger Agenturen eine Mutmacher-Kampagne bestellt, die unter dem Motto "Du bist Deutschland" ab Juni laufen sollte. So weit, so die normale Vorgeschichte, die bei supatyp nachzulesen ist [hier]. (Wir erinnern uns ja alle auch noch gut an das ambitionierte Vorhaben zur FC Deutschland 06/WM-Kampagne. Klammer zu).

Daraufhin erschien bei spreeblick ein überaus pointierter und bissiger Artikel zu diesem Vorhaben[hier], der in der Ankündigung einer Unmutmacherkampagne unter dem Slogan "Ihr, nicht ich", mit Button zum Verlinken, gipfelte.

Einige Dutzend Kommentare später erläuterte der Verfasser seine Motivation zum Ausgangsartikel in einem Update [hier]. Bis dahin hatten sich aber bereits die Lager gespalten, die Lawine rollte. Auf zahlreichen Blog-Startseiten taucht mittlerweile der "Ihr|Nicht ich"-Button auf (etwa 30).
Die Suche nach "Ihr, nicht ich" in deutscher Sprache bei google gestern abend um 19:00 Uhr ergab genau 852 Fundstellen. Gerade eben (09:40) waren es schon 927 Fundstellen (das Ergebnis lässt sich leider nicht mehr reproduzieren. Ich bekomme jetzt über 5.000 Fundstellen angezeigt...).

Was lernen wir daraus?
1. johnny bei Spreeblick schreibt wirklich gut. Gar kein Zweifel.
2. Blogs erzeugen mittlerweile ein Höchstmass an sozialer Redundanz, werden also zunehmend breitenwirksam. Gleichzeitig inszenieren sie sich als Schauplatz einer nichtpolitischen Opposition.
3. Die erzeugte soziale Redundanz ist der Totengräber der guten Absicht. Sie verschiebt den Oppositionsgedanken in Richtung Hysterie (oder "histrio", Schauspielerei.). Das hat wohl auch johnny zum Update erwogen. Und ich nehme an, er war ein wenig erstaunt über die Wellen, die sein Posting geschlagen hatte. Nachlesen, bitte. Ist sehr interessant und anregend.

Aber zurück zur "Du bist Deutschland"-Kampagne. Einer der Lehrsätze aus der Werbung: "Wir wissen genau, dass von jeder Mark, die wir für Werbung ausgeben, fünfzig Pfennig zum Fenster hinausgeworfen sind. Wir wissen nur nicht, welche fünfzig Pfennig das sind." gilt auch für Image-, Mutmacher- und andere Kampagnen. Zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. "Für sowatt hammse Geld...". Gut gemeint. Wird Schröder endgültig die Wiederwahl kosten.

Um vom semantischen Gehalt des Slogans "Du bist Deutschland" mal ganz zu schweigen. Das ist so dermassen Reklame-Sprech, dass einem direkt übel wird. Eine Universalie, eine Lappalie, eine Beliebigkeit. Passt unter ein Bild von einer Gesprächsrunde bei Christiansen genauso wie unter ein Bild eines sonntagabendlichen Christansen-Guckers. Unter das Bild einer Menschenschlange vor einer öffentlichen Suppenküche oder dem Arbeitsamt. Unter das Bild eines Rückspiegels, in dem ein hektisch die Lichthupe betätigender Oberklassekarossefahrer auftaucht. Unter das Bild von einem Gartenzwerg. Unter ein Bild vom Papst. Unter das eines Akkordeonspielers. Unter das Bild <bitte nach Gutdünken hier weitere Beliebigkeiten einfügen, die sich so zu sozialkritischen/sozialkitschigen Statements verdichten und verdummen lassen>...

Gut, dass das alles pro bono geht. Wäre wirklich schade ums Geld gewesen.
Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?

16 Comments:

great dynamo said...

oh je. das sind aber viele schlachtfelder auf einmal. das spannende liegt irgendwo zwischen diesen beiden zitaten:

"der staat ist für die menschen da, nd nicht die menschen für den saat" a. einstein und "kein staat kann seinen bürgern mehr geben als er ihnen vorher abgenommen hyat - und das noch abzüglich der kosten einer...bürokratie" l. erhard.

wenn einer zwischen diesen beiden zitaten zu wählen in der lage ist, möge er mir seine gründe mitteilen.

der rest ist der übliche ekel vor der schmierigen eleganz, mit der sich werbefuzzis ins rampemlicht drängeln und dabei tatsächlich meinen, irgendwer nähme ihnen irgendeine andere absicht ab, als die der persönlichen bereicherung.

3:26 PM  
great dynamo said...

uh, lauter tippfehler. und über die frage der breitenwirkung von blogs muss ich mir nochmal ein paar gedanken machen. ich meine, wie breit ist diese wirkung wirklich, solange die debatte das netz nicht verlässt? mir kommen auch 5.000 googletreffer noch vor wie ein ziemlich kleiner ausschnitt. und wirds nicht erst richtig breit, wenn ich morgen geifernden kommentar des wertkonservativen rp-schreiberlings dazu lesen muss? und rtl-exklusiv morgen abend einen reisser über die verweigerungshaltung der virtuellen jugend bringt?

3:46 PM  
supatyp said...

der spruch vom einstein ist der überhaupt richtig von der grammatik her?

6:54 PM  
atompommes said...

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8:33 PM  
atompommes said...

Schwierig. Aber ich versuch's trotzdem: "Der Staat ist für die Menschen [...]" : falsch. Und: "Kein Staat kann seinen Bürgern [...]": auch falsch.
Trotzdem hat L. Erhard die prekäre Situation präziser erkannt. Nur die soziale Marktwirtschaft (meint Erhard) kann jene Werte schaffen, auf deren Einsatz (in Form von Steuern) ein Staat angewiesen ist, um jene Aufgaben, die nach Einstein sein Dasein für die Menschen berechtigen, erfüllen zu können. Denn: "Am Gelde hängt, zum Gelde drängt doch alles" (Goethe).
Schlecht wiederum ist, dass die Vertreter eines Staates mitunter unwidersprochen selbst festlegen, was denn nun die Aufgabe des Staates sei (das ist wohl auch der Hauptgrund für die Kritik an der EU-Bürokratie; zum Googeln beispielsweise "EU-Richtlinie 88/378". Und an den Paragraphen 961ff. des BGB: "Eigentumsverlust bei Bienenschwärmen", "Verfolgungsrecht des Eigentümers" und "Vereinigung von Bienenschwärmen". Eben: "Für sowatt hammse Geld!").
Unstrittig hingegen dürfte sein: "Einrichtungen sind im moralischen Sinne ohnmächtig, wenn sie nicht durch das Verantwortungsgefühl lebendiger Individuen gestützt und getragen werden. Das Bestreben, das moralische Verantwortungsgefühl der Individuen zu wecken und zu stützen, ist daher wichtiger Dienst an der Gesamtheit." (A.E.).

Wenn wir ferner davon ausgehen dürfen, dass ein Teil unserer aufgeklärten Öffentlichkeit mittlerweile weiss, was ein "blog" ist (vgl. Volltextsuche bei SPIEGEL ONLINE: 34 Treffer) und wir ohnehin jeden Scheiss aus den USA umgehend schlecht kopieren, verhunzen und übertreiben (vergleiche den Hinweis auf die ganz und gar großartige und von mir seit Jahren geschätzte "Daily Show" im Artikel "Amerikanische TV-Unterhalter haben herausgefunden" - wiederum bei spreeblick, im Original bei "http://onegoodmove.org/") - dann wird ganz sicher die RP in absehbarer Zeit auch draufhüpfen. Wäre sehr nett, wenn du mir den entsprechenden "RTL exklusiv"-Videomitschnitt dann schicken könntest.
Und am Ende wollen wir doch wirklich sehr hoffen, dass der Herr Einstein auch Grammatik gekonnt hat. Sonst hätte nämlich jemand echten Mist ans Bundeskanzleramt geschrieben (oder: schreiben lassen, weil er's denn für seine Aufgabe hielte).
PS.: Ich bitte die ganzen Zitate, Doppelpunkte, Klammern, Gedankenstriche und Verweise ernsthaft zu entschuldigen. Aber bei dermaßen vielen Schlachtfeldern...

8:40 PM  
forgetaboutit said...

Nun, ein wenig scheinheilig kommt mir der Update-Artikel bei spreeblick schon daher, versucht er doch sich davon zu distanzieren, daß mit dem Ausgangs-Aufruf (nachträglich explizit erläuterter Sarkasmus hin oder her) geradezu exemplarisch vorgeführt wurde, wie „ein inzwischen Jahrzehnte altes „neues“ Medium“ überaus „chancenreich“ (womit sich das „reich“ hier eindeutig auf die Quantität beziehen sollte) genutzt wurde, man nur dem Zauberlehrling gleich, die Geister nicht mehr los wird, die man doch so treffend herausgefordert hat. Zumal die Länge, der sich in meinen Augen irgendwie zu sehr rechtfertigenden Ausführung, das angesprochene, fälschlicherweise auf den Slogan-Zug aufgesprungene Klientel völlig überfordern dürfte – denn bei all den sich neuerdings ermüdend vervielfachenden, knackig-kurzen Werbesprüchen geht es doch auch um die Bequemlichkeit, eine (wie auch immer hinterfragungswürdige) Aussage einer optischen Wahrnehmung gleich mit einem Blick einfach erfassen zu können, was als flotte Abkürzung dient, die lästige inhaltliche Auseinandersetzung umgehen zu können (wobei sich „abkürzen“ und „umgehen“ auf wundersameweise irgendwie widersprechen, aber darüber denk ich jetzt nicht weiter nach...)

9:15 PM  
atompommes said...

Ich denke, hier kommen zwei Dinge zusammen: zum einen die simple Erkenntnis, dass schlicht gemeinte Äußerungen Reaktionen hervorrufen, die weiland einer ungeahnten Welle des "Ja. Find ich auch." in ihrer schieren Masse (und mitunter erstaunlichen Einfachheit) unerträglich drückend werden und gerade deshalb einer Erläuterung bedürfen (weil: so einfach ist das alles nunmal nicht)).
Und zweitens gerade der Wunsch, solcherart erzeugte Reaktionen in einen kristallinen Zustand zu überführen; in einen solchen, der für irgendetwas über die pure Tat hinaus gut ist, irgendetwas - ausser: gelangweilt zustimmendes Nicken zu erzeugen.

Ich würde sogar so weit gehen, dass sich hier die ganze Abgründigkeit diesen "neuen/alten", am Ende aber so überaus irgendwie erstaunlicherweise erfolgreichen Mediums offenbart: Ein Privatvergnügen wird öffentlich. Nun aber daraus eine gewissermaßen journalistische Verantwortlichkeit abzuleiten, griffe deutlich zu weit (wie ich gerade feststelle, verleitet eine solch implizite Bühne gerade dazu, unerträgliche Konditionalkostruktionen zu formulieren. Umso ehrenwerter deshalb der Versuch, klar und ohne Umschweife zu schreiben - und vielleicht gerade deshalb wohl auch Ihr latenter Unmut der langen Rechtfertigung wegen. Ähem.).
"Abkürzen" und "umgehen" sind meiner Auffassung nach nicht Widersprüche, sondern verschiedene modus operandi des Abtastens einer Welt, die notwendigerweise in Verkürzungen besteht: "Lasst uns zum Kern der Sache kommen" ist der (zumeist fehlgeschlagene) Versuch, Komplexität wirkungsvoll zu reduzieren.

Ein Kalauer zum Schluss: kommt es doch auf die Länge an? Dann ist das erste spreeblick-Posting Gott und das zweite ist Augustinus. D'accord?

10:44 PM  
forgetaboutit said...

This post has been removed by the author.

11:59 PM  
forgetaboutit said...

Allem voran...Kommunikation, die allein über die geschriebenen Worte und nicht über das Wissen der Gestik und Mimik des Gegenüber verfügt, ist mir (abgesehen der wunderbar peinlichen Briefe, die ich als pubertierender Teenager geschrieben habe) schon immer ein wenig fragwürdig erschienen (und deswegen bin ich hier eventuell auch grundsätzlich am falschen Platz)...

Ein Kommentar zu 2 bzw. 3 Formulierungen sei mir aber trotzdem erlaubt: „schlicht gemeinte Äußerungen“ waren das mit Sicherheit nicht (damit würde man auch den Autor etwas unterschätzen) – im Gegensatz , sie waren meiner Ansicht äußerst zielgerichtet, denn das wissen auch wir nur zu genau, wenn wir hier Kommentare mit äußerster Wortdisziplin zu formulieren versuchen (und das ist widerum ein unverhohlenes Komplimemt!)

„Ein Privatvergnügen wird öffentlich“ ist eine Argumentation, die meiner Ansicht nach im Internet keine Gültigkeit hat, denn als bekennender Googlist weiß man schlicht, daß alles, was wir hier und da so pseudoprivat hinterlassen, gefunden werden kann...also haben wir offensichtlich gar nicht den ganz so privaten Ansatz (was uns nicht das Medium, sondern uns selbst hinterfragen lassen sollte...)

Ich neige einfach nur dazu, täglichen „Meinungs-Updates“ etwas zu mißtrauen.

Als fast letztes „Ihr“ – nein, nicht doch – ich lass mich weiter gerne duzen, ganz ohne billige Werbespruchanbiederei...

Und was den Kalauer zum Schluss betrifft: Es kommt nur dann auf die verzichtbare Länge an, wenn die fabelhafte Kürze einer längereren nachträglichen Erklärung bedarf ;-)

12:37 AM  
great dynamo said...

also zunächst mal: der einstein spruch steht so (abzüglich meiner tippfehler) am bundeskanzleramt. ob für die richtige verbform in der zweiten satzhälfte auf der kleinen fassade kein platz mehr war oder ob einstein grammatikalische feinheiten der griffigkeit seines slogans geopfert hat weiss ich nicht.

ist doch auch egal, denn was passiert, wenn man bei diesem thema nicht verständlichkeit vor vollständigkeit setzt, sieht man an den letzten postings. himmel. da kann man gleich das nächste schlachtfeld eröffnen: verständlichkeit durch reduktion vs. vollständigkeit durch komplexität. die langweilige mitte gewinnt wie immer. in sloganform gepresst würde ich die dazugehörige kampagne "macht mal einen punkt." nennen. oder auch: "klärt mal die spielregeln."

denn zum eigentlichen thema haben wir nun immerhin beigetragen, dass sloganisierte zitate von einsteins und erhards mit jeder menge "ja aber" zu versehen sind, damit sie in sachorientierten debatten bestehen können. aber vielleicht wurden sie ja garnicht als beitrag zu einer solchen debatte getätigt? vielleicht sind sie eher einer ähnlich plakativen intention entsprungen, wie "du bist deutschland." und "ihr, nicht ich." und auf dieser ebene machen relativierungen nicht nur keinen sinn, sie erzeugen obendrein jede menge komplexität wo keiner welche brauchen kann. denn hier geht es um das abstecken von polen, zwischen denen sich eine komplexe debatte bewegen könnte. das kann man auch "abtasten der welt" nennen. warum nicht.

doch spreeblick johnny hat mit seinem zweiten posting diese ebene verlassen und ist in die komplexe debatte eingestiegen. ob DAS dann auch noch mehr leute als ein paar freaks interessiert, wird sich zeigen. man sollte bloß nicht den fehler machen, slogans mit diskussionsbeiträgen gleichzusetzen oder zu vermengen. sie dienen schlicht nicht den gleichen zwecken und finden deshalb unter anderen spielregeln statt.

11:00 AM  
forgetaboutit said...

Ich muß jetzt hier noch einräumen, daß mir bei meinem Kommentar zu "Ein Privatvergnügen wird öffentlich" ein etwas peinlicher Verständnislapsus unterlaufen ist, denn der Satz meint ja genau das, was ich dann so vehement dagegensetze - soviel zum täglichen Meinungs-Update!

12:43 PM  
atompommes said...

Gut. Fest steht, wenn ich aus dem Fenster gucke: Ich bin NICHT Deutschland. Denn da stehen keine Elche am Waldesrand.
Postet trotzdem beizeiten jemand ein Foto aus der Kampagne? Damit ich das mal sehen kann? Danke.

5:26 PM  
great dynamo said...

och. jetzt hab ich wohl in bester spaßbremsenmanier die debatte getötet. schade.

bilder von der kampagne gibts bestimmt auch bald im netz. bei irgendeinem supatypen.

7:58 PM  
eliasweltweit said...

Aber hallo, da habe ich ja mächtig 'was verpasst in den letzten Stunden.
Manche Kommentare musste ich mehrfach repitieren und auf Betriebstemperatur verarbeiten, um zu verstehen, worum es eigentlich im Detail geht. Offensichtlich fehlen mir einige Semester Philosophie, Politikwissenschaften und Germanistik, um in diesem Zusammenhang einen adäquaten Beitrag leisten zu können.
Einen ziemlich vernachlässigten Aspekt möchte jedoch trotzdem ergänzen:
Wir alle (außer den waldbrandgefährdeten Finnen) leben in Deutschland und sind also ein Teil "vons Janze" (egal wie mehr oder weniger geschickt und plakativ eine sicherlich hochdekorierte Werbeagentur an der Außenalster dies formulieren mag).
Das bekannte Problem - geringem Investitionswille folgen fehlende Aufträge folgen Entlassungen folgt Arbeistlosigkeit und hohem Konkurrenzdruck folgen fallende Löhne, Gehälter, Honorare folgt Angst und geringe Kaufbereitschaft - entspricht der Katze, die sich selbst in den Schwanz beißt. Die politische und die wirtschaftliche Klasse rödelt herum, um eine Lösung zu finden, wie man diesen Kreis durchbrechen kann, wobei die einen dabei gleichzeitig an ihre Wiederwahl und die anderen an ihren Profit denken. Die Helden, welche wie in Nachkriegszeiten aus Kartoffelschalen Regale bauen (im übertragenen Sinn), verspüren nicht die Lust, die Begabung und/oder die Energie, auch noch Vordenker und Motivator für die Massen zu sein und Neid und Mißgunst auf sich zu ziehen.
Roman Herzog hat ja mit seiner "Ruck-Rede" bereits sinngemäß das gefordert, was nun "FC Deutschland 06" und "Du bist Deutschland" erreichen wollen, un der war unser vorletzter Bundespräsident und somit gärt das Thema schon einige Jahre.
Klar kann man anzweifeln, wieviel Prozent von einem Euro solch einer Kampagne Gegenwert produzieren, kann jammern, was man Schönes mit dem Geld hätte tun können, und den Machern Selbstverliebtheit vorwerfen. Aber ein Versuch ist es wert.
Wir können uns zur Not in 10 Jahren umbringen mit dem Gefühl, dass die vergangenen 50 Jahre nicht so schlecht waren, unsere Kinder brauchen jedoch eine etwas andere Perspektive.
Zum Schluss ein Zitat des Hamburger (damit schließt sich der Kreis) Zeitgenossen Nils Koppruch:

die richtung

du kannst dich umdrehen und wegsehen
du kannst aufstehen und weggehen
du kannst dich hinlegen und tot stellen
bis sie kommen und dich auszaehlen

du kannst eine nacht lang schweigen
und bis zum morgen bleiben
du kannst in deiner ecke leiden,
dich verbergen und nicht zeigen

refr.:
du kannst mit dem gesicht zur erde liegen
und die richtung kommt von vorne entgegen

du kannst gefunden und gesucht sein
du kannst verloren und verflucht sein
du kannst die stunden zaehlen
die zu lang sind und dich quaelen

refr.:
du kannst mit dem gesicht zur erde liegen
und die richtung kommt von vorne entgegen

du weisst den weg und auch das ziel nicht
und ob es nacht oder schon tag ist
du hast vergessen wo du her bist
und ob es richtig oder falsch ist

du kannst geborgen und vermisst sein
du kannst gefunden und gekuesst sein
du kannst aufstehen und mich ansehen
du kannst den ganzen weg nach vorn gehen

10:54 PM  
Der Klappermax said...

Bitte?
Worum gehts?
Da ist man mal 2 Stunden nicht online und dann das...ich lese jetzt ertmal den Artikel ;-)

12:51 AM  
eliasweltweit said...

Und was ich noch vergessen hatte anzumerken:
"Ihr, nicht ich" ist eine eher alberne Reaktion, die bestenfalls zum Konsenskabarett der Herren Richling und Jonas paßt: einmal gelacht und dann in die Tonne.
Und bezüglich der Massentauglichkeit von Blogs sollte man die Messlatte noch nicht zu hoch setzen: Außer meinem schwulen Kollegen mit seinem speziellen Forum hat in meinem Umfeld keiner damit etwas am Hut: "Blog - was issen das?"

5:58 PM  

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